Nonne, Märtyrerin
* 23. Februar 1881 in Albal bei Valencia, Spanien
† 2. Oktober 1936 in Silla bei Valencia, Spanien
María Francisca Ricart Olmos war die Tochter frommer, bescheidener Bauern. Als sie vier Jahre alt war, verlor sie den Vater; trotzdem konnte sie eine sorglose Kindheit und Jugend verbringen. Schon bald nach ihrer Erstkommunion äußerte sie ihren Willen, sich dem Herrn zu weihen. 1896 wurde Maria Francesca als Postulantin ins Klausurkloster der Servitinnen in Valencia aufgenommen, als María Guadalupe legte sie 1900 die feierliche Profess ab. Sie wirkte im Kloster als Wäscheschwester, Novizenmeisterin und Priorin und hing zutiefst der Spiritualität des Ordens an mit regelmäßiger Betrachtung des Leidens Christi und der Schmerzen der seligen Jungfrau.
Im Bürgerkrieg von 1936 wurde sie durch die rote Miliz gezwungen, mit ihren Mitschwestern das Kloster zu verlassen. Eine Weile fand sie Unterschlupf im Haus naher Verwandter, später dann bei ihrer Schwester Filomena. Dort drangen gegen Mitternacht vier bewaffnete Milizionäre ins Haus ein und durchsuchten es nach Waffen; aber alles, was sie fanden, war ein Skapulier der Servitinnen im Zimmer von Maria Guadalupe, das María Guadalupe als Nonne auswies. Die Milizionäre ergriffen sie, schleppten sie auf einen Kleinlastwagen und brachten sie auf das offene Land hinaus, wo sie hingerichtet wurde; ihr Körper wurde grausam verstümmelt, wie die Fotos des Arztes zeigen, der den Leichnam identifizierte.
María Guadalupe wurde in einem Massengrab des Friedhofs von Silla bei Valencia begraben. Nach dem Ende des Bürgerkriegs, wurde er 1940 in einem eigenen Grab auf diesem Friedhof beigesetzt, einige Jahre später auf den klostereigenen Friedhof nach Valencia überführt. 1959, als die Schwesterngemeinschaft nach Mislata übersiedelte, wurden die sterblichen Überreste in einer feierlichen Zeremonie neben dem Hauptaltar der Kirche des neuen Klosters bestattet.
Kanonisation:
Der Seligsprechungsprozeß von Maria Guadalupe wurde am 20. Juni 1959 eröffnet. Mit seinem Dekret vom 28. Juni 1999 erkannte Papst Johannes Paul II. ihr Blutzeugnis an.
(Ökomenisches Heiligenlexikon)