Freunde der Serviten Amici dei Servi di Maria
Freunde der ServitenAmici dei Servi di Maria

Ratolest Mai 2015

Liebe Wallfahrer und Freunde der Serviten!

 

Der Monat Mai wird auch Marienmonat genannt. Warum wohl? Mag sein,  weil im Frühling wieder alles zu wachsen und zu blühen beginnt, weil die Tage länger werden und die Temperaturen wieder steigen, weil Wanderungen und Wallfahrten besonders zu marianischen Kirchen  und  Kapellen vermehrt stattfinden, weil Maiandachten zwar nicht mehr so häufig gehalten werden, dafür aber nicht weniger wertvolle Erlebnisse vermitteln. Der tiefere Grund scheint die Sehnsucht des Menschen nach Geborgenheit, Freude und Gemeinschaft zu sein. Das alles finden wir in Maria, die Jesus  sterbend am Kreuze uns zur Mutter geschenkt hat.

 

Maria verehren bedeutet auch Maria kennen zu lernen, ihr nahe zu sein in schweren und in schönen Stunden. Schon im frühen Mittelalter entdeckten die gläubigen Christen im Leben der Gottesmutter schöne und schwere Stunden.  Zuerst verehrten sie fünf Freuden und fünf Schmerzen Mariens,  im 15. Jahrhundert finden wir Andachten zu den sieben Freuden und den sieben Schmerzen Mariens. Mit dieser biblischen Zahl der unteilbaren Fülle wollte man an alle Freuden und alle Schmerzen im Leben Mariens erinnern und damit auch die Erfahrungen unseres Lebens verbinden. Besonders in Zeiten der Not suchen die Menschen Schutz und Hilfe, damit sie ihre Sorgen und ihre Verwundungen leichter ertragen können und auch Hilfe finden. Vor der Pietà im Kreuzgang des Servitenklosters in Innsbruck entzünden immer wieder Menschen eine Kerze als sichtbares Zeichen ihrer Bitte um die Fürsprache der Gottesmutter. Auch in vielen anderen Kirchen und Kapellen brennen hunderte Lichter und erleuchten das Dunkel der Herzen.

 

Ein Beispiel aus unserer Gegenwart: Derzeit sind Millionen von Menschen auf der Flucht. Auch die heilige Familie musste  nach Ägypten fliehen, um Jesus, das göttliche Kind, vor dem grausamen Herodes zu retten. Die Zusammenschau von Geschichte und Gegenwart hilft auch heute  vielen Menschen, den Mut und die Hoffnung nicht zu verlieren. Sie ermutigt  auch die Helfer, den Flüchtlingen beizustehen, weil sie sehen, dass ihr Einsatz nicht sinnlos ist, sondern Leben zu retten vermag. Das Thema des heurigen Kinderzeichenwettbewerbs sind die verschiedenen Formen der Flucht. Damit möchte das Institut für christliche Kultur in Tschechien ein Zeichen setzen, den Menschen auf der Flucht geistig und materiell beizustehen. Heißt es doch in den Satzungen des Serviten Ordens:  „Die Gestalt Mariens zu den Füßen des Kreuzes soll unser Leitbild sein. Da der Menschensohn noch immer in seinen Brüdern gekreuzigt wird, wollen wir, die Diener seiner Mutter, mit ihr zu Füßen der unzähligen Kreuze stehen, um Trost und erlösende Mitarbeit zu bringen… Diese Freude kann uns niemand jemals nehmen.“

 

Allen Müttern einen besonderen Gruß und Segen zum Muttertag!

 

Ihr P. Gerhard M. Walder OSM

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