Freunde der Serviten Amici dei Servi di Maria
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Ratolest November 2014

Liebe Brüder und Schwestern in Christus!

 

Wenn die Tage nun kürzer und die Nächte länger werden, wenn es kälter wird und die Blätter von den Bäumen fallen, wenn die letzten Herbstblumen auf den Gräbern unserer lieben Verstorbenen blühen und die Kerzen im Friedhof leuchten, werden wir Menschen nachdenklich und fragen uns, welchen Sinn das Leben hat, ob es ein Weiterleben nach dem Tode gibt, ob wir auf einen neuen Himmel und eine neue Erde hoffen können. Die zentrale Botschaft des Christentums lautet: Christus lebt, er ist von den Toten auferstanden, der Tod ist besiegt und ist die Türe zum ewigen Leben. Unsere Verstorbenen sind bereits durch diese Türe hindurch gegangen und sehen dem liebenden Gott in die Augen. Was können wir mitbringen außer unserer Liebe zu Gott und den Mitmenschen? „Ich war hungrig, hast Du mir zu essen gegeben?“ Hunger meint hier nicht nur den körperlichen Hunger, sondern auch den Hunger nach Geborgenheit, Anerkennung und Freundschaft. Wir werden eine ehrliche Antwort geben müssen, dürfen aber dabei auf die Liebe und Barmherzigkeit Gottes vertrauen. Nur wer Liebe im Herzen hat wird glücklich sein können, wer nur Hass und Stolz in sich trägt, kann die Liebe Gottes nicht in sich aufnehmen und deshalb auch in Ewigkeit nicht glücklich sein. Wir helfen unseren Verstorbenen mit unserem Gebet und unserem Verzeihen, wenn sie gegen uns gefehlt haben. Die Verstorbenen werden uns ewig dafür dankbar sein und uns vom Himmel aus  beschützen.

 

Wie wir vertrauen, dass nach dem Winter wieder ein Frühlingserwachen kommt, dürfen wir auch hoffen, dass auch wir nach dem irdischen Leben zum ewigen Leben auferweckt werden. Nützen wir die Zeit, denn sie ist kostbar und begrenzt.

 

Es ist eine große Hilfe, dass wir gläubig sind und auch unter gläubigen Menschen leben dürfen. Unser Leben ist wie eine Wanderung, wie eine Wallfahrt, die immer wieder Rast hält, schon wenn wir noch unterwegs sind und dann, wenn wir am Ziel gemeinsam Gottesdienst feiern können.  Deswegen sind unsere Wallfahrtsangebote immer gut vorbereitet und sehr gerne angenommen, denn sie sind nicht nur ein Ausflug, sondern auch eine Kraftquelle für Körper und Seele. Sie sind wie ein Advent, eine Zeit der Erwartung und Gemeinschaft. Miteinander unterwegs zu sein zu einem schönen Ziel ist auch der Sinn unseres Lebens.   Ich wünsche Ihnen und mir, dass wir alle dieses Ziel erreichen.

 

Es grüßt und segnet Sie auf die Fürsprache der Schmerzensmutter und unserer verstorbenen Freunde

 

Ihr P. Gerhard M. Walder OSM

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