Das Triduum des Schmerzensfestes in Tschechien. (22.-24. Sept. 2017)
Wo es Serviten gibt, wird das Fest der sieben Schmerzen Mariens im September gefeiert. Aber auch dort, wo keine Serviten mehr sind, wird Maria als schmerzensreiche Mutter Jesu gefeiert und verehrt. Das trifft auch für Tschechien zu. Acht Klöster wurden in Tschechien gegründet, zwischen 1780 und 1790 wurden sechs davon von Kaiser Josef II. wieder geschlossen und mit dem Tod des letzten einheimischen Serviten P. Bonfilius M. Wagner im Kloster Gratzen wurde auch das letzte Kloster der Serviten in Böhmen an eine andere Gemeinschaft übergeben.
Was jedoch früher Laiengemeinschaften waren, Bruderschaften der Schmerzhaften Mutter Maria, das findet seine Fortsetzung in einem neuen Verein des Instituts für christliche Kultur, der versucht, das geistliche Erbe der Serviten lebendig zu erhalten. Schon seit der Gründung dieses Instituts gehört es zu den jährlichen Aufgaben, das Gedächtnis an die sieben Schmerzen Mariens als Triduum zu begehen. Es begann heuer mit der Via matris im Wallfahrtsort von Hluboke Masuvky in Süd Mähren. 2011 wurden auf dem Weg zum Denkmal der Befreiung sieben Bildsäulen errichtet mit Bildern der tschechischen Malerin Bedriska Znojemska. Diese Bilder sind deshalb so bedeutend, weil sie eine Verbindung herstellen zwischen den Schmerzen Mariens und den Nöten unserer heutigen Zeit. Auch heuer beteiligte sich die Bevölkerung an der Prozession auf dem Weg Mariens. P. Gerhard leitete gemeinsam mit dem Ortspfarrer Josef Vasa und der Präsidentin des Vereins Ing. Eva Balikova die Prozession. Das Bläserquartett spielte bei jeder Kapelle , sechs Feuerwehrmänner, der Bürgermeister, eine Lehrerin aus der Volksschule mit den Kindern, Ministranten und zahlreiche Gläubige schlossen sich an. Mit einem Gebet für die Opfer der Kriege und der Bitte um Frieden in der Welt schloss die religiöse Feier. Zwei Brieftauben begannen ihren Flug in ihr Zuhause, Luftballone stiegen auf in den abendlichen Himmel, ein Lagerfeuer wurde entzündet und lud ein zur mitgebrachten Agape. Es war wieder ein gelungenes Fest.
Der zweite Tag des Triduums war ausgefüllt mit der Begegnung zwischen den Freunden aus Tschechien und aus Österreich. Um 9.15 begann im Schlosshotel von Frein an der Thaya das Seminar zum Thema des dritten Schmerzes Mariens (Verlust des 12 jährigen Jesus in Jerusalem). Etwa hundert Teilnehmer waren gekommen, Nach der herzlichen Begrüßung durch den Bürgermeister und der Einführung in das Tagesthema, lag diesmal der Schwerpunkt in den Berichten der einzelnen Gruppen aus Tschechien und Wien, der Berichte über die Marienerscheinung in Ruanda und der christlichen Bedeutung für den Frieden und die Völkerversöhnung, dann über die Malwettbewerbe der Kinder unter dem Motto: „Malen für Afrika“. Die Ausstellung von Kinderzeichnungen fand großes Interesse. Das intensive Programm wurde aufgelockert durch musikalische Beiträge der Sängerinnen aus Prag und der Schülerin Angelika aus Gutenstein. Mit dem „Engel des Herrn“ um 12 Uhr endete der erste Teil, wir gingen dann zum Mittagessen, fuhren anschließend zur Burg Bytov und feierten als Abschluss in der Burgkapelle die hl. Messe in Konzelebration.
Das Triduum endete am Sonntag, dem 24. September mit dem Pfarrgottesdienst in Jamnitz und geht nun über in den Alltag, bis es dann im nächsten Jahr wieder einen neuen Impuls für die Verehrung der Schmerzensmutter bewirken wird.