Mit Maria durch die Fastenzeit
Wer einen Gipfel erreichen will, darf den Weg nicht scheuen. Die vierzig Tage der Fastenzeit sind wie ein Fußweg zum Höhepunkt des Kirchenjahres (Tod und Auferstehung Jesu Christi). Der Weg fordert uns heraus, immer wieder erwarten uns neue Steigungen, dann führt der Weg wieder über Schnee und enge Schluchten näher zum angestrebten Ziel hin. Manchmal behindert aufsteigender Nebel die Sicht und stört die Orientierung. Dann brauchen wir jemanden, der uns den Weg zeigt, uns Mut macht, uns begleitet und notfalls auch die Rettung ruft, wenn wir gestürzt sind.
Die beste und treueste Begleiterin auf unserem Glaubensweg ist die hl. Maria. Sie ist diesen Weg schon gegangen, kennt Freud und Leid. Deshalb hat Jesus noch vor seinem Sterben seine eigene Mutter auch uns zur Mutter gegeben. Wir hören am Karfreitag folgende Stelle aus der Heiligen Schrift: „Als Jesus seine Mutter sah und bei ihr den Jünger, den er liebte, sagte er zu seiner Mutter: Frau, dies ist dein Sohn. Dann sagte er zu seinem Jünger: Dies ist deine Mutter. Und von jener Stunde an, nahm sie der Jünger zu sich.“ (Joh 19,26-27).
Eine Mutter vergisst ihre Kinder nie. Deshalb ist es sinnvoll, besonders während der Fastenzeit gemeinsam mit Maria den Weg zu gehen, während des Betens des Rosenkranzes die einzelnen Stationen ihres Weges zu meditieren und dabei zu entdecken, dass unserer eigener Lebensweg auch ganz ähnlich verläuft wie der ihre. Freilich blieb Maria immer ohne Sünde, aber auch wir haben gerade in der Fastenzeit Gelegenheit, durch Reue, Beichte und Umkehr uns mit Gott und den Mitmenschen zu versöhnen und so dem Gipfel des Lebens näher zu kommen.
Ich freue mich mit Ihnen auf Ostern!
Ihr P. Gerhard M. Walder, OSM